Informationen zum CORONA Virus

Schwangere und Coronavirus – Antworten von Dr. Martina Ballon
https://www.antenne.at/kaernten/coronavirus-faq

Stand: 17.03.2020


IMPFUNG mit BioNTechPfizer Impfstoff

Empfehlungen

  • Frauen mit aktuellem oder späterem Kinderwunsch können geimpft werden
  • stillende Mütter können geimpft werden
  • Für Schwangere ist der Impfstoff aktuell nicht zugelassen.
    Sollte eine Frau dennoch die Impfung erhalten, bevor Sie weiss, dass eine Schwangerschaft besteht, ist mit keinen Schäden des Kindes zu rechnen.

Infos bezüglich Freistellung

  • Wenn es keine Möglichkeit auf einen „sicheren“ Arbeitsplatz für eine Schwangere gibt, kann sie der Arbeitgeber freistellen. Eine vorzeitige Freistellung durch den Arzt / Ärztin ist nur bei medizinischer Indikation möglich.


Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung stellt den wichtigsten Infektionsweg dar. Generell sollten die gleichen Vorsichts-, Schutz- und Hygiene-Maßnahmen beachtet werden, wie in der einer üblichen Grippesaison. Dazu gehören eine gute Handhygiene, der Verzicht auf Handschlag bei der Begrüßung und das Abstandhalten von Erkrankten.

Es gibt derzeit keinerlei Anhaltspunkte dass eine COVID-19/ SARS-CoV-2 Infektion bei Schwangeren schwerer verlaufen könnte als bei Nicht-Schwangeren. Ebenso sind bestätigte Fälle einer Übertragung des Virus auf das ungeborene Kind bisher nicht beschrieben (Stand: 02.03.2020)

1. Sind schwangere Frauen im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung anfälliger für Infektionen mit COVID-19 oder haben sie ein erhöhtes Risiko für schwerere Krankheitsverläufe, Morbidität oder Mortalität?

Es liegen keine Informationen aus veröffentlichten wissenschaftlichen Berichten über eine höhere Anfälligkeit schwangerer Frauen für das Coronavirus vor. Bei schwangeren Frauen treten grundsätzlich immunologische und physiologische Veränderungen auf, die sie ggf. anfälliger für virale Atemwegsinfektionen, einschließlich COVID-19, machen.

Schwangere Frauen haben wahrscheinlich im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein höheres Risiko für schwerere Krankheitsverläufe, wie es Fälle anderer verwandter Virusinfektionen (einschließlich Coronavirus [SARS-CoV] und Nahost-Coronavirus [MERS-CoV]) und viraler Atemwegsinfektionen, wie z.B. der Grippe, während der Schwangerschaft gezeigt haben. Dies ist aber bisher nicht beobachtet worden. Im Gegenteil scheint die Infektionsrate bei Schwangeren eher niedriger zu sein.

2. Haben am Coronavirus erkrankte schwangere Frauen ein erhöhtes Risiko für ungünstige Schwangerschaftsverläufe?

Es liegen aktuell keine Informationen über entsprechende nachteilige Schwangerschaftsfolgen vor. Allerdings wurde eine erhöhte Verlustrate, einschließlich Fehl- und Totgeburten in Fällen einer Infektion mit anderen verwandten Viren [SARS-CoV und MERS-CoV] während der Schwangerschaft beobachtet. Hohes Fieber während des ersten Trimesters der Schwangerschaft kann das Risiko bestimmter Geburtsfehler erhöhen.

3. Können Schwangere an COVID-19 erkrankte Frauen das Virus an ihren Fötus oder ihr Neugeborenes weitergeben?

Es wird angenommen, dass sich das Virus, das COVID-19 verursacht, hauptsächlich durch engen Kontakt mit einer infizierten Person über Atemtröpfchen verbreitet. Ob eine schwangere infizierte Frau das verursachende Virus über andere Wege der vertikalen Übertragung (vor, während oder nach der Entbindung) auf ihren Fötus oder ihr Neugeborenes übertragen kann, ist noch nicht bekannt.

In begrenzten kleinen Fallserien, die in der Fachliteratur veröffentlicht wurden, ist jedoch keines der Kinder von infizierten Müttern positiv auf das Coronavirusgetestet worden. Zudem wurde in Proben von Fruchtwasser oder Muttermilch kein Virus nachgewiesen. Eine Trennung einer bereits erkrankten Mutter vom Kind dürfte daher keinenSinn machen. Es ist anzunehmen, dass das Kind bereits Antikörper übertragen bekommen hat. Dennoch sollte alsVorsichtsmaßnahme die Mutter und alle weiteren Kontaktpersonen einen Mundschutz tragen und selbstverständlich über die adäquaten Hygienemaßnahmen informiert werden.

4. Sind Embryos und Föten von an Coronavirus erkrankten Münntern speziell gefährdet?

Basierend auf den wenigen existierenden Fallberichten kam es bei Schwangeren, die während der Schwangerschaft positiv auf das Coronavirus getestet wurden, häufiger zu Frühgeburten. Es ist jedoch ungeklärt, ob diese in unmittelbarer Beziehung zu einer mütterlichen Infektion stehen. Bekannt ist, dass andere Virusinfektionen der Atemwege bei Schwangeren,wie z.B. Influenza, SARS-CoV und MERS-CoV mit Risiken für Neugeborene in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen u.a. ein niedriges Geburtsgewicht und eine Frühgeburt. Darüber hinaus kann eine Erkältung oder Influenza mit hohem Fieber zu Beginn der Schwangerschaft das Risiko bestimmter Geburtsfehler erhöhen.

5. Können Coronaviren einer erkrankten Mutter über die Muttermilch auf den Säugling übertragen werden?

Man geht derzeit davon aus, dass das Coronavirus überwiegend als Tröpfcheninfektion übertragen wird. In den bisherigen begrenzten Berichten wurden in der Muttermilch von infizierten Frauen keine Coronaviren gefunden, ebenfalls fand sich kein Hinweis auf eine Übertragung des Coronavirus durch Muttermilch. Es muss daher nicht abgestillt werden oder Muttermilch verworfen werden. Die Mutter sollte einen Mundschutz tragen und selbstverständlich über die adäquaten Hygienemaßnahmen informiert werden.

6. Besteht für das Neugeborene ein Risiko für langfristige gesundheitliche Folgen über das Säuglingsalter hinaus, wenn eine schwangere Frau am Coronavirus erkrankt ist?

Da es sich um ein neuartiges Virus handelt, gibt es aktuell keine Informationen über langfristige gesundheitliche Auswirkungen auf betroffene Säuglinge.